Ein Pascha braucht weibliche Unterstützung
Kabarettist Thomas Stecher stellt sein neues Programm „Übersembilisiert“ vor. Dabei mangelt es nicht an Seitenhieben auf seine Lieblingsfeinde.RÜSSELSHEIM - (ries).
In den Räumen von Radio Rüsselsheim stellte Kabarettist Thomas Stecher sein neues Programm „Übersembilisiert“ vor. Da der Flörsheimer hier regelmäßig mit den Sendungen „Kleinkunstgeschichte(n)“ und „Stecher’s Stiche“ auf Sendung geht, lag diese Entscheidung auf der Hand. Schade, dass die Live-Vorpremiere nicht mehr Zuschauer anzog, zumal „Radio Rüsselsheim“ pro Besucher eine Spende an die Initiative „Therapeutisches Reiten“ des Reitsportvereins zu leisten versprach.
Seine einstündige Show aus Satire, Comedy, Parodien, Songs und Kurzgeschichten verknüpfte kurzweilig fast alle Humorformen. Nach Scherzen zu Alltagsdingen wie Bäckereibesuchen, Zugmissgeschicken oder Therapiesitzungen standen die ehelichen Konflikte im Fokus.
Per hessischem Idiom schlüpfte Stecher in die Position eines unselbstständigen Paschas, der ohne stete weibliche Unterstützung in den eigenen vier Wänden völlig verloren agiert.
Ausgehend vom Trend, verstorbene Popstars wie Elvis Presley als Hologramme für Konzerte auferstehen zu lassen, ging er der Frage nach, was dies für die politische Szene bedeuten könnte. Die Überlegung lieferte den Startschuss für zahlreiche Parodien von Konrad Adenauer über Heinz Erhard oder Heinz Rühmann bis hin zum Ex-Opelaner Norbert Blüm. Mit dem Klassiker „In the Ghetto“, einem seiner Lieblingssongs, huldigte Stecher zudem dem „King“.
Seitenhiebe auf die Lieblingsfeinde
Neben Seitenhieben gegen seine Lieblingsfeinde Andrea Nahles und Volker Bouffier stichelte der Künstler auch gegen Carsten Maschmeyer, der für ihn nicht ins Fernsehen, sondern in den Knast gehört.
Mit dem Klassiker „Meine Weihnachtsgeschichte“ über familiäre Völlerei an den Feiertagen nahm Stecher in Mundart tägliche Schwächen und Eigenarten ins Visier.
Einen der Höhepunkte, eine Parodie auf Franz Josef Strauß und dessen vermeintlichen Kommentar zur AfD, gab es als Zugabe mit Seppelhut allerdings erst, als das Sendermikrofon schon ausgeschaltet war.